Bremer Bay bis Adelaide - a lot of driving

23.06.2015 06:22

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Bitte noch etwas Geduld, bis der Text über den schönsten Strand Australiens verfasst wurde, während wir viel zu viel Geld ausgeben müssen! (- ja müssen!)

Fortsetzung folgt ... Bleiben Sie dran!

 
 
… Danke für’s Dranbleiben!

 

Von Walepole ging es also weiter nach Boxwood Hill, und bis auf die Tatsache, dass wir hier für 2 Nächte unseren Schlafplatz finden sollten, gibt es über Boxwood Hill eigentlich auch nichts zu erzählen – wir haben davon nämlich nichts gesehen – nachts ist es nun mal dunkel… hihihih

 

Am nächsten Morgen – wir schreiben bereits den 13. Juni 2015, ging es dann auch wie geplant nach Bremer Bay.

So gesehen, ist dies wirklich nur ein kleines Kaff, wo der Bär so überhaupt nicht steppt. Die Geschäfte hatten fast alle zu und alles wirkte karg und verlassen. Na gut, vielleicht steppt hier im Sommer der Bär, immerhin gibt es in direkter Nachbarschaft die Bremer Bay und den Fitzgerald River Nationalpark. Alex hatte sich vorgenommen zu angeln, und die Daumen drückte ich ihm ganz feste. Irgendwann musste das doch mal was werden! Auf jeden Fall wurden wir hier wieder von einer fantastischen Bucht überrascht, weißer Strand, der quietscht, wenn man darüber läuft und türkisfarbenes, klares Wasser – Bäm, Junge! Das Einzige was leider überhaupt nicht dazu passte, war das Wetter – schon wieder… unbarmherzig kalt und eisig windig, sodass man denken möchte, man spaziert im heimischen Winter draußen rum – nein, man ist in Australien, wo ja angeblich immer Sommer, schönes Wetter und Sonne ist, und friert sich bei 15 Grad den Poppes ab. Jetzt möchtet ihr meinen, 15 Grad geht ja noch, und der Winter daheim ist ja um einiges kälter – ja, faktisch schon… aber geht mal mit ner Softshell-Jacke und nem T-Shirt und dünnen Turnschuhen an der Küste spazieren, bei den Temperaturen – selbst Schuld?! Durchaus!

 

Also… Alex war also angeln, ich saß im Auto und versuchte weiter meine Erinnerungen zusammenzukratzen und Texte zu verfassen – und wer denkt wir hinken bereits im Block mit unseren Schilderungen hinterher, dem sei versichert, dass mein persönlicher Reisebericht noch im November letzten Jahres fest hängt. Man nimmt sich ja gerne mal zu viel vor, und wenn der persönliche Bericht dann auch noch ausführlicher sein soll… und im Auto schreibt es sich handschriftlich ja auch so schlecht…

 

Wir fanden in Bremer Bay (also dem Örtchen) ebenfalls einen befahrbaren Strand – und oh wie gerne, wollte ich mit dem Auto wieder auf dem Strand fahren. Ich musste Alex nicht mal lange überreden – ein bisschen Spaß muss ja sein und so kurvte ich quietschend im Sand umher, bis ich keine Lust mehr hatte. Aber zugegeben, so spaßig, wie auf Fraser Island damals war es nicht…

Da wir (oder besser nur Alex) tagsüber kein Glück hatte, etwas an den Haken zu bekommen, so kehrten wir einfach kurz vor Sonnenuntergang noch einmal zur Hafenbucht zurück und versuchten unser Glück erneut. Und später, bissen tatsächlich 3 Heringe und ein Barsch an – Juhuuu! Diesmal wurde es also tatsächlich was mit dem fangfrischen Abendessen.

Am darauffolgenden Morgen ging es dann über Lake Grace zum Örtchen Hyden. Auch in Lake Grace gab es wieder nicht viel zu sehen, und es war ziemlich leer. Dennoch fanden wir ein kleines nettes Café (das Einzige, das zum Sonntag geöffnet war) und blieben dort zum Frühstück (oder zeitlich gesehen, doch ehr zum Mittagessen) hängen. Mit einem großen Kaffee in der Hand, wollten wir gerade die Weiterfahrt antreten, als wir überraschenderweise eine kostenfreie, öffentlich zugängliche, heiße! Dusche fanden – mitten im Nirgendwo – das mussten wir nutzen! Also für alle, die in Richtung Hyden fahren oder von dort kommen, und eine heiße Dusche nötig haben – viel Spaß!

Gegen 3 Uhr nachmittags rollten wir dann auf den Parkplatz vom Wave Rock und präparierten uns mit Kameras. Wow! Nur wenige Schritte vom Parkplatz weg, türmte sich eine ca. 15m hohe Welle aus Gestein über uns – na, wer kommt mit Surfen?! Noch mehr überrascht waren wir, dass man diese Gesteinswelle, betreten, anfassen, ja (ähm besteigen hört sich jetzt doof an) sogar beklettern durfte, trotz besonderer Bedeutung für die indigenen Stämme der Region – sieh mal einer an… Teilen geht also doch…
Mit Anlauf versuchten (nicht nur) wir so hoch wie möglich, auf die Innenseite der „Welle“ zu laufen, ohne rücklings wieder runter zu rutschen, nahmen schnell eine erdachte Surfer-Pose ein, und rutschten wieder runter. An der Seite führten dann unterschiedlich lange Wander- und Spazierwege um den Wave Rock herum oder nach oben, von wo man eine fantastische Aussicht über die recht unspektakuläre und karge Landschaft des Weizengürtels genießen konnte. 

Anschließend fuhren wir direkt weiter nach Raventhorpe und am nächsten Morgen nach Esperance, wo wir uns dringend um die verlängerte Zulassung unseres Autos kümmern mussten. Und ich kann euch sagen, in den nächsten Tagen bereuten wir es zunehmend, die Registrierung und dazugehörige Versicherung im vergangenen Dezember nicht direkt für ein ganzes Jahr abgeschlossen zu haben. Aber so ist es, wenn man sich gerade das Geld mit Mangos/Paprikas oder Tomaten verpacken verdient hat, so schmerzt es doch arg, wenn man über 800$ für die Registrierung an den Staat zahlen soll, und ungefähr noch einmal so viel für die Versicherung. Tja, hätten wir mal damals schon in den sauren Apfel gebissen, hätte es uns hier in Western Australia einiges an Geld, Nerven und Zeit gespart.

Bevor wir also wirklich in der Stadt Esperance ankamen, suchten wir zu aller erst einen Mechaniker auf, der uns das Roadworthy Certificate (RWC) ausstellen sollte – und eigentlich sollte es damit ja keine Probleme geben, denn das Auto lief ja ohne Probleme. Bis jetzt! Dachten wir!

Das Auto konnte noch am gleichen Nachmittag durchgecheckt werden, und damit sollte es eigentlich für uns erledigt sein – dachten wir! Bevor sich der Mechaniker aber unserem Sören widmen konnte, musste das meiste aus dem Auto raus – also wurden einige Kisten und die Matratze sowie das Brett, auf welchem sie lag, aus dem Auto buchsiert und auf dem Parkplatz zwischengelagert. Ich sag euch, so fühlt man sich ganz toll! Zum Glück blieb es in der Zwischenzeit trocken, obwohl es vorher schon gut geregnet hatte. Joah… der Mechaniker schaute sich den Sören dann also an und rief irgendwann den Chef dazu, der uns abschließend das Auto kopfschüttelnd wieder vor die Füße fuhr. Neben irgendwelchem Kleinkram gab es wohl auch größere Dinge, die er für die Zulassung überhaupt nicht durchlassen gehen könnte und die unbedingt gemacht werden müssten, damit wir diesen Wisch bekommen könnten! Super, echt toll! Wir brauchten also neue Reifen, einen neuen Sicherheitsgurt auf der Fahrerseite, unsere Tönungsfolie an den Fenstern musste ab (weil diese teilweise Blasen schlug und damit die Sicht eingeschränkt war), an die Gangschaltung mussten sie ran (man muss das Auto in „Park“ starten können und nicht in „neutral“), die Handbremse musste angezogen werden und wir brauchten einen neuen Türgriff, da sich die Tür nur noch von innen öffnen ließ.  Ich hatte den Typen jetzt schon gefressen!!! Wir bekamen unseren Sören wieder und sollten am nächsten Morgen noch einmal vorbeikommen, und man würde alles beheben und uns den Wisch ausstellen, damit wir den Rest regeln (und bezahlen) könnten. Wir sollten am nächsten Tag etwa mit einem halben Tag rechnen, wo uns das Auto nicht zur Verfügung steht. Kurz vor Ladenschluss stürmten wir beim Reifenhandel rein und bekamen ein recht günstiges Angebot für neue Reifen – eine andere Wahl hatten wir ja eh nicht… Und wir hatten ebenso kaum eine andere Wahl, als uns wieder einen Caravanpark zu suchen. Der Abend war gelaufen! Am nächsten Morgen bestellten wir also verbindlich die Reifen, brachten das Auto wieder in die Werkstatt und bekamen Bescheid, dass man uns anrufen würde, sobald alles fertig sei. Und so lange saßen wir im Vanpark auf unseren Klamotten bzw. im Aufenthaltsraum, wo es ein wenig wärmer war als draußen. Als man uns um 16 Uhr noch nicht angerufen hatte, watschelten wir zur Werkstatt, vielleicht hatte man ja die Nummer falsch aufgeschrieben. Nein! Unser Auto stand (mit ausgebautem Türgriff) abholbereit auf dem Parkplatz, auf unsere Nachfrage hin, meinte die Bürodame dann, man sei nicht fertig geworden, weil man keinen Türgriff für diesen Tag bestellt bekommen hätte, wir könnten das Auto für die Nacht aber mitnehmen (oh wie gnädig, wo sollten wir denn sonst auch schlafen!!?!) und sollten am nächsten Morgen noch einmal wieder kommen. Ich war kurz vorm Platzen und wäre ihr fast ins Gesicht gesprungen – das tat ich dann am nächsten Tag! Wir hatten also den ganzen Tag verloren und uns den Poppes abgefroren, man hatte uns nicht angerufen, als das Auto fertig war (angeblich ja erst kurz vor unserem auftauchen – jajajaja) und dann war noch nicht einmal alles fertig, wie zu gesagt – jaja, ein halber Tag! Der Brüller kam dann aber im Vanpark, als wir unser Auto auf dem Platz geparkt hatten und eben anfangen wollten, alles wieder ein- und umzuräumen. Alex saß noch im Auto, weil er ausprobieren wollte, ob man nun wirklich nur in „Park“ und nicht in „Neutral“ starten könnte, da fing das Auto auf einmal an zu rollen – in neutral (als kleine Nebeninfo: unser Platz war auf einem Hügel gelegen, nur mit einem T-Holzzaun abgegrenzt und damit rollte das Auto nicht nur auf den Zaun, sondern auf den Hang zu!) Jetzt soll mir mal einer sagen, was schlimmer ist. In der falschen Position zu starten, oder in NEUTRAL zu ROLLEN und damit fast nen Hügel runter zu rollen. Alex war stinksauer und ich hatte meine Mühe ihn zu beruhigen. Die ganze Gangschaltung war verschoben (in „Park“ fuhren wir rückwärts, in „neutral“ konnten wir fahren usw.) Hauptsache Geld kassieren, ihr Deppen! Am darauffolgenden Tag konnten wir pünktlich die Reifen abholen, und wir waren schneller beim Mechaniker als der sich umgucken konnte. Mir fiel es im Büro dann wirklich außerordentlich schwer, nett, freundlich und höflich zu sein – ich hätte sie am liebsten angebrüllt, was denen einfällt und um die 400$ abzuknüpfen und dann ist das alles reinster Fusch! Zu unserem Entsetzen, war das für die überhaupt keine Neuigkeit!! Diesmal warteten wir direkt beim Mechaniker, in der Hoffnung, dass es dann schneller ging, und wir nicht wieder einen ganzen Tag verlieren würden. Wie passend, dass ein Auto halb auf einem LKW und halb auf einer Hebebühne feststeckte und die Jungs kurz vor ihrer Mittagspause standen. Gut, wir fuhren eben selbst Mittagessen (Kung-Fu Noodles ist nur zu empfehlen – große Portionen und erschwingliche Preise), kauften für die Weiterreise unseren Proviant ein und waren pünktlich vor Ende derer Mittagspause zurück. Na dann mal los! Ich bring‘s mal auf den Punkt (um den heißen Brei reden konnte ich ja schon immer – aber so habt ihr jetzt wenigstens was zu lesen) Die drei Tage in Esperance haben uns schlussendlich wohl um die zwei Riesen erleichtert und das Auto lief vorher besser, als hinterher. Wir hatten keinen neuen Sicherheitsgurt bekommen (der hätte uns gebraucht wohl 350$ / neu um die 850$ gekostet), wie angekündigt, sondern man hatte das kleine Stück, welches sich mal eingerissen und aufgedröselt hatte, einfach abgeflämmt. Das hätten wir auch nicht selbst gekonnt und ich muss wohl nicht erwähnen, dass es seitdem nicht nur beschissener aussieht sondern sich auch weiter aufdröselt. Die Gangschaltung hatte man wieder zurückgebaut, also starten wir immer noch in neutral, statt in Park (das hat man uns mit Augen zu drücken durchgehen lassen). Ich bekomme die Handbremse nur mit Mühe angezogen und das Auto kämpft sich beim Fahren einen ab und kommt nicht aus dem Knick. Und die Helden! Statt gleich alle Tönungsfolie abzumachen, machen sie echt nur die ab, die Blasen hatte – sieht absolut daneben aus! Also vom Staat lizensiert hin oder her, unserer Meinung nach, haben die von Autos keine – aber wirklich NULL Ahnung! – außer vom Geld aus der Tasche ziehen vielleicht und sollten die Finger von Autos lassen!

Juhu, es war dann sicher schon 15 Uhr und damit bald wieder dunkel, als wir im Caravanpark anriefen und für noch eine zusätzliche Nacht buchten, da es zum weiterfahren bereits zu spät war. So hatten wir wenigstens einen legalen Schlafplatz und eine heiße Dusche. So fuhren wir nach der Werkstatt den Southern Ocean Drive entlang. Dies ist ein 40km langer Loop / eine 40km lange Runde, die am Küstenstreifen und wirklich traumhaften Stränden ( Esperance soll 20 Strände als eigen nennen) vorbeiführt. Genau das richtige, um uns aufzumuntern.  Wir haben nun nicht an jeder Bucht und an jedem Strand angehalten, aber so 4-5 waren es wohl schon, unter anderem die Twilight Bay (nein, Vampire waren hier nicht anzutreffen) und der Eleven Mile Beach. Kurz vorm Ende der Strecke kamen wir dann auch am Pink Lake vorbei. Und ich kann euch sagen, so ein Pink Lake wird immer als was Besonderes und Einzigartiges verkauft. Nur sind diese weder einzigartig noch war dieses pink! Dazu fehlte in den letzten Tagen einfach die Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung und der See sah aus, wie fast jeder andere.

Esperance soll schön sein, natürlich vor allem im Sommer, ist ein gemütliches Städtchen und hat traumhafte Strände, aber wir wollten am nächsten Tag einfach nur noch weg! Allerdings wollte ich vorher nicht fahren, ohne an der Lucky Bay gewesen zu sein; diese Bucht, im Cape Le Grand Nationalpark, soll angeblich der schönste Strand Australiens sein, und wurde uns wärmstens empfohlen. Leider, oh wie schade, war es ein ungünstiger gewählter Zeitpunkt. Wie traumhaft muss es hier im Sommer sein!? Ihr habt die Bilder vom Whitheaven Beach (Whitsundays) gesehen? Und das Wasser dazu? Zur Erinnerung, der Ort, an dem wir Weihnachten (naja, Heilig Abend) verbracht haben … der Strand der Lucky Bay ist fast genau so weiß (und weich), und quietscht lustig beim drüber laufen. Das Wasser ist der Hammer! Da können selbst die Whitsundays einpacken. So türkis und so klar – willkommen im Paradies! Der Strand von Lucky Bay wurde übrigens zum Schönsten von Australien gewählt, wahrscheinlich weil er auch leichter und günstiger zu erreichen ist, als die Whitsundays, und, wenn man Glück hat, soll man den Strand sogar mit Kängurus teilen können. Wir genossen also die Zweisamkeit am Strand, denn außer uns wollte irgendwie keiner da sein, kletterten auf den Aussichtspunkt und bald konnte ich nicht mehr widerstehen, meine Füße ins Wasser zu halten – trotz immer noch etwa 15 Grad Außentemperatur. Ach, so kalt war das Wasser ja gar nicht, schau mal einer an. Ein Blick zu Alex genügte und ihr kennt ja den Spruch „Zwei Dumme ein Gedanke“ – nicht, dass wir uns jetzt selbst als dumm bezeichnen wollen, da gibt’s Dümmere… Naja die Klamotten waren schnell ausgezogen und dann nahmen wir auch schon die Beine in die Hand und flitzten über den doch recht kalten Sand – nackisch ins Meer! Wir hätten es bereut, wären wir nicht baden gegangen – also die maximal 10 Grad Wassertemperatur ignoriert (was sehr schwer war) und den Augenblick genossen, bis man nackisch wieder raus rennt und sich in die warmen Sachen kuschelt. Im Cape Le Grand Nationalpark könnte man übrigens auch für recht kleines Geld campen – aber wir wollten weiter. Und so kamen wir dann auf die Balladonnia Road, die uns 250km die Gesamtstrecke verkürzen sollte. Alter Schwede! Es war zwar klar als 4x4 Strecke ausgewiesen, aber das sollte ja mit einem Pajero, wie unserem, auch kein Problem sein. War es technisch gesehen auch nicht, denn wir kamen ohne Schaden am Ende der Straße an – aber so durchgeschüttelt und mit den Nerven halb am Ende, dass man nur noch den Eyre Highway herbeisehnte. Und damit stand uns eine lange Fahrt auf dem Eyre Highway (oder auch Nullabor (Plain) genannt) bevor – oder wie man hier sagt: It’s a bloody long way! Wir ließen uns Zeit, denn uns hetzte ja nichts und so fuhren wir vom 19. – 22.6.2015 auf dem Nullabor. Was für eine langweilige Strecke, baaaaaah, laaaaaaaaangweilig! Und da half am Anfang auch nicht die Ausschilderung 146,6km geradeaus (längste gradlinige Strecke) – ich fühlte mich stark an die Fahrt nach Alice erinnert, Alex fand, jetzt im Nachhinein, aber die Outback-Fahrten interessanter. Naja, wenn er meint…

Am 20.6. erreichten wir dann die Grenze West Australia – South Australia. Ihr erinnert euch sicher zu gut an Alex große Beschwerde über die Fruchtfliegenkontrolle zwischen Northern Territory  – West Australia… Diesem Ärger wollten wir uns nicht noch einmal aussetzen, und packten die Kartoffeln soweit außer Sichtweite, wo man sicher nicht kontrollieren würde (unter die Rückbank zum Wagenheber und Werkzeugen) der Rest wurde kurzerhand vorher aufgegessen, sodass uns vor lauter Obst und Gemüse schon schlecht war. Somit schaffte es eine halbe Möhre nicht zwischen die Zähne. Ja, eine ganze halbe Möhre! Aber wir konnten echt nicht mehr… Dann kommen wir doch an dieser Kontrolle an und er fragt, ob wir Obst oder Gemüse bei hätten. Wollte kurz in den Kofferraum gucken und dann hatte sich die Kontrolle auch schon erledigt. Kein Gewühle in den persönlichen Sachen, kein genaues Hinsehen, NICHTS! Dazu war der Mann sogar noch recht freundlich. Selbst die halbe Möhre war im egal und wir konnten passieren. Ganz ehrlich – nur Schilder und keine Kontrollen in dem einen Staat, strengste Kontrollen in einem anderen Staat und absolut läppische Kontrollen in wieder einem anderen Staat. Dann kann man die Kontrolle doch auch ganz lassen! Aber nett, dass wir diesmal unsere Kartoffeln und Zwiebeln behalten durften.

Wir hatten abends gerade unser Nachtlager aufgeschlagen, zu Abend gegessen und uns entspannt zu einem Film hinten ins Auto gelegt, als wir plötzlich auf den Vordersitzen etwas rascheln hörten. Zuerst haben wir es ignoriert, kann ja immer mal was verrutschen in den Tüten, aber für zufälliges Verrutschen war es dann bald zu gleichmäßig, ich griff zur Taschenlampe und – sah eine MAUS! Eine Maus! In unserem Auto! Ohja, die Maus hatte definitiv mehr Schiss als wir, aber eine Maus wollten wir nun definitiv nicht im Auto haben. Das hatte noch gefehlt. Da reist du nun 9 Monate in einem Auto durch ein fremdes Land und hast natürlich neben deinem persönlichen Hab & Gut auch Lebensmittel im Auto. Nur hatten wir glücklicherweise nie mit Viehzeug zu kämpfen, wird ja auch alles sauber gemacht bzw. gehalten. Tja, die Maus konnte wohl dem Toastbrot nicht widerstehen und versuchte sich dieses nun zu erschleichen. Vor Schreck hatte sich diese in den Motorraum zurückgezogen und versuchte sich dort zu verstecken. Nach gefühlt ewig langer Zeit, bekamen wir sie dann auch endlich aus dem Auto und dem Motorraum heraus und sahen sie ins Gebüsch rennen. Joah, nur leider blieb sie da nicht, sondern kam uns später wieder und wieder besuchen. Und kurz vor dem Schlafengehen, knabberte mir auf einmal was an der Schulter die Jacke an. Ich hatte mich so erschrocken, dass ich schrie. Gleiches Spiel von vorn – wir aus dem Auto und irgendwann auch wieder Maus aus dem Auto. Alles schnell weggepackt, Motor an und nichts wie weg! Was wir nicht wussten – die Maus war wieder oder immer noch im Auto. Ihr kennt den Film „Mäusejagd“ oder?

Zwei Tage später kamen wir in Port Augusta an – wir hatten seit dem letzten Vorfall nichts mehr von der Maus gesehen oder gehört – ich zumindest nicht (Alex wollte mich nicht beunruhigen, als er eines Morgens Hinterlassenschaften der Maus fand). Also in dem Glauben, dass wir das Mäuseproblem ja los seien, liefen wir in Port Augusta herum und kauften später zur reinen Vorbeugung eine Mäusefalle. Noch am gleichen Tag verließen wir Port Augusta wieder und fuhren weiter Richtung Adelaide. Ehr als Provisorium, man weiß ja nie, stellten wir die Mausefalle auf und begannen die abendliche „Kinovorstellung“ auf der Rückbank. Auf einmal schnappte die Mausefalle zu! WAAAAAASSSS ZUM HENKER!? Die Maus war die ganze Zeit noch im Auto???? Die Mausefalle hatte kurzen Prozess gemacht und die kleine, doch ganz süße Maus … war mal ne Maus.

Am 23.6. kamen wir dann in Adelaide an – der Hauptstadt Südaustraliens. Man hatte uns zugesichert, dass es uns hier gefallen werden würde und dass wir hier sicher auch endlich wilde Koalas zu Gesicht bekommen würden. Na mal sehen, was daraus wird….

Nach einigen Telefonaten mit unterschiedlichen Caravanparks (welche in der Nebensaison 42$ bzw. 38$ pro Nacht haben wollten) rollten wir vor die Tore des Belair Nationalpark Caravanpark und erhielten hier das Super-Angebot „Bleib 4 Nächte, zahl nur 3 Nächte“ mit 30$ pro Nacht inkl. Strom. Und ehrlich gesagt, dass ist der beste Caravanpark bisher! Recht günstig – im Vergleich zu den Mitbewerbern auf jeden Fall – nur 10km vom Stadtzentrum entfernt, man kann also auch mit Bus und Bahn in die Stadt fahren – super freundliches Personal, sauber bis in die letzte Ecke (glaubt bitte nicht, dass das so selbstverständlich ist) und eine top ausgestattete Camp-Küche (Besteck, Gläser und Kochutensilien werden gestellt, es gibt einen Kaffeevollautomaten und einen großen Kühlschrank/Froster. Nebenan ist ein Fernsehraum bzw. Spielzimmer, zusätzlich gibt es noch zwei Plätze mit Gas-BBQ und einen Pool. Perfekt!

Adelaide wir kommen!