Wann sind wir endlich da???! - Hallo Darwin!

13.05.2015 15:34

Also.. da der Alex euch seit Wochen partout nicht schreiben will, was wir so in Darwin (und danach) gemacht haben, muss ich euch das jetzt wieder erzählen. Ist ja nicht so, dass ihr das nicht wissen sollt, aber dafür, dass der werte Herr erst seinen eigenen Reise-Blog haben wollte und nun nicht mal mehr Lust hat Bilder für euch auszusuchen (oder nur unter größtem Gedränge und Gemurre seinerseits), sind wir ja längst wieder daheim, bis mal seine winzig kleine Textlücke gefüllt ist…

Am 9. Mai kamen wir nun also in Darwin an und zwar zeitlich so perfekt, dass wir den Sonnenuntergang am Strand genießen konnten. Ich kann euch sagen, es war wunderbar, nach Monaten im Outback – nach dieser Buckelei – und der tagelangen Fahrt endlich wieder am Meer zu sitzen, die Füße in den Sand zu graben, den Wellen zu lauschen und nichts zu tun.

Noch schnell unter die kostenfreie Stranddusche gehüpft und wir trafen Aaron, einen Arbeitskollegen von Alex aus Alice Springs. Dieser war vor wenigen Tagen selbst nach Darwin zurückgezogen, wollte sich dort wieder einen Job suchen, und bot uns tatsächlich an, die nächsten Tage bei ihm und seinem Lebenspartner im Haus zu übernachten. Ihr könnt euch vorstellen, wie dankbar wir dieses Angebot annahmen.

Am nächsten Tag wanderten wir dann zum Botanischen Garten und dort hindurch. Er war zwar ganz schön, hatten wir aber auch schon schönere Gärten besucht. Weiter ging es zum großen Parlamentsgebäude, zum Hafen (Fish&Chips mit guter Aussicht, das schlechsteste Eis, dass ich je gegessen habe! und abends dann zu den gemütlichen Mindil Markets. Dort am Strand, wo wir am Ankunftsabend also den kräftig leuchtenden Sonnenuntergang genossen haben, waren nun viele Verkaufsstände mit Hippi-Klamotten, Lederwaren, Schmuck, Seifen und allerlei Krimskrams sowie massig Lebensmittelständen. An jeder Ecke roch es also wunderbar – hier nach thailändischem Curry, dort nach australischen Hot Dogs, in der anderen Ecke dann nach Crêpes und Obstständen. Wir schlenderten also gemütlich über diesen Markt, der eine entspanntere Atmosphäre nicht hätte ausstrahlen können, auch wenn er rappelvoll war, und verweilten schlussendlich auf einer Wiese und sahen den Feuerkünstlern zu und genossen unser Essen und Fruchtmilchshake. Müde vom ganzen Laufen fielen wir abends dann todmüde ins Bett.

Am nächsten Morgen war dann ein Angelausflug zum Hafen geplant. Natürlich nicht, ohne vorher im Bait-Shop Lebendköder zu kaufen und sich in der Frischetheke bei Fisch und Krabben umzusehen (vielleicht in der Vorahnung, dass sie nichts fangen werden?!) Mehrere Stunden standen bzw. saßen wir dann also am Hafen, schauten ins klare Wasser hinab und warfen regelmäßig die Angel neu aus. Die Köder wurden regelmäßig abgeknabbert, aber so wirklich wollte sich am Köder und am Haken kein Fisch festbeißen. Als beim „Nachbar“ dann Metallica aus den Lautsprechern seines Caravans dröhnte, surrte auf einmal auch dessen Angel – hatte er echt einen Fisch gefangen und machte stolz sein „Hey, schaut mal her! Ich hab einen Fisch gefangen“-Foto. Anscheinend hatte er bemerkt, dass wir bisher erfolglos waren, und so bot er uns seinen Fang an, bevor er ihn wieder in die wilden Gewässer entließ. Juhu, der Grundstein fürs Abendessen war gelegt, aber ein paar mehr Fisch wären sicher nicht schlecht, um 3 Männer und ein kleines Mädel satt zu bekommen. Wir blieben weiterhin ohne Glück, neben uns wurden noch zwei kleinere Haie gefangen. Da Haie jedoch etwas schwieriger zuzubereiten sind, als manch andere Fische, wurden die beiden wieder lebend in die Freiheit entlassen. Wir fuhren also zum Haus zurück, warfen mehr oder weniger frustriert das Angelzeug in die Ecke und den geschenkten Fisch in den Kühlschrank, und fuhren Mittagessen. Neben dem Museum, mit Blick auf die Küste und plätscherndem Buddha-Brunnen nebenan, fanden wir also ein gemütliches Plätzchen und ließen es uns schmecken. Anschließend durfte natürlich auch der Museumsbesuch nicht fehlen. In mehreren Ausstellungsbereichen wurde sich hier der lokalen Geschichte gewidmet; so gab es eine Ausstellung zum Orkan Tracy, der am Weihnachtsabend 1976 die Küste Darwins heimsuchte und wüste Zerstörung anrichtete; eine andere Ausstellung befasste sich mit zeitgenössischer Aborigini-Kunst und Werke französischer Künstler aus vergangenen Zeiten, der nächste Raum war mit Vergrößerungen der Titelblätter vergangener Zeiten tapeziert und ein anderer Teil beschäftigte sich mit der lokalen Tierwelt – giftig wie ungiftig, klein wie groß, krabbelnd wie fliegend, wie schwimmend…

Am Abend gab es dann „unseren gefangenen“ Fisch mit Reis, frischem Salat und in Ergänzung mit Hähnchenspießen, sodass wir doch alle unsere Sättigung fanden.

Der dritte Tag führte Alex dann in die alten Öllagertunnel der Stadt, welche während des Zweiten Weltkrieges angelegt wurden, um die Ölvorräte zu schützen, da bereits zwei Öltanks zerstört waren. Bei einer Länge von 171 Metern, einer weite von 4.5 Metern und einer Höhe von 5 Metern hätte man hier im Ernstfall eine Lagerkapazität von sage und schreibe 38,47 Millionen Liter vorweisen können. Beim folgenden Stadtspaziergang bummelten wir an historischen Gebäuden vorbei, am Parlament, am Surpreme Court (welches auch als Kunstgalerie hätte fungieren können) und zum japanischen Tempel der Stadt sowie zum Baum der Weisheit. Womit uns der Baum behelligt hat? Tja, dass wird noch nicht verraten! Ein bisschen Spannung müssen wir die letzten Monate ja noch aufbauen…

Am Abend wurden die Sachen wieder gepackt, am nächsten Vormittag im Supermarkt noch einmal eingekauft, und somit waren wir am 13. Mai wieder auf der Straße unterwegs und fahren auf in neue Abenteuer. Bis bald!